
Neubau des AWO Zentrums Roth eingeweiht
Große Freude im AWO Zentrum für seelische Gesundheit in Roth: 40 Jahre nachdem dort erstmals Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen einzogen, durfte die Einrichtung nun die Eröffnung ihres Neubaus an der Friedrich-Ebert-Straße feiern.
Im Namen des Trägers konnte die Präsidiumsvorsitzende des AWO Bezirksverbands Ober- und Mittelfranken Martina Stamm-Fibich viele Wegbegleiter*innen der Einrichtung begrüßen, darunter Roths Ersten Bürgermeister Andreas Buckreus, Edeltraud Stadler als Stellvertreterin des Landrats und Bezirkstagsvizepräsidentin Christa Heckel.
Martina Stamm-Fibich dankte den Klient*innen wie auch den Mitarbeitenden für ihr Verständnis während der Bauphase und ihren Mut, sich auf Neues einzulassen. Sie betonte, dass das AWO Zentrum nicht nur Lebens- und Arbeitsraum für Menschen mit seelischen Erkrankungen böte, sondern seit über 40 Jahren ein fester Bestandteil von Roth sei. Stamm-Fibich dankte im Besonderen den Netzwerkpartnern für die gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
In ihrem Grußwort stellte Anja Kohles, Abteilungsleitung Seelische Gesundheit beim AWO Bezirksverband, fest, dass die Einrichtung gleichermaßen für die Bewohner*innen ein Raum zur Stabilisierung wie auch zur individuellen Entwicklung hin zu eigenverantwortlichem Leben sei. Das AWO Zentrum sei ein sicherer Hafen für die Klient*innen, der es ihnen ermögliche, mit umfassender Unterstützung Halt zu finden und neue Ziele zu erarbeiten.
Gute Wünsche auf Steinen hinterlassen
Einrichtungsleiter Simon Böhm informierte die Festgäste anschließend über die Angebotspalette des AWO Zentrums und die vielen Möglichkeiten, die der Neubau für die Klient*innen bietet. Die Festgäste konnten bei einem Rundgang Einblick in einen Wohnbereich gewinnen und durften in der Arbeitstherapie beim Einsortieren von Stiften in Mäppchen Hand anlegen. Kreativität war schließlich im Ergotherapieraum gefordert, wo die Gäste gute Wünsche für die Menschen im Haus auf Steinen hinterlassen konnten, die in der Einrichtung ausliegen werden. Die Theatergruppe des AWO Zentrums sorgte mit einem Sketch für Stimmung und die Mitglieder der Gesangsgruppe schafften es sogar, die Festgäste zum gemeinsamen Singen zu animieren.
Moderner Wohn-, Arbeits- und Lebensraum
Im modernen Neubau finden bis zu 113 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen professionelle Unterstützung. Unter anderem gibt es 20 Plätze in einem beschützenden Bereich für Menschen mit höherem Betreuungsbedarf. Der Neubau verfügt über Platz für Gruppenaktivitäten und individuelle Therapieangebote. Für die Bewohner*innen stehen in zehn Wohnbereichen private Rückzugsorte in Form von Einzelzimmern mit integriertem Bad zur Verfügung.
Statt einer zentralen Küche gibt es Wohnküchen, die zum gemeinsamen Kochen, Erledigen von Alltagsaufgaben und zum gemütlichen Beisammensein einladen. Die Bewohner*innen bekommen auf diese Art individuelle Unterstützung, um alltagspraktische Fähigkeiten wiederzuerlangen und zu stabilisieren. Im neuen Gebäude entstand auch Platz für arbeitstherapeutische Angebote, die Struktur im Tagesablauf schaffen und Raum für soziale Begegnungen bieten.
Mit der Einweihung des AWO Zentrums Roths wird ein wichtiges Zeichen gesetzt - für ein möglichst selbstbestimmtes Leben von Menschen mit seelischen Erkrankungen inmitten der Gesellschaft.












